Leo Hendrik Baekeland

 


Leo Hendrik Baekeland

geboren 14. 11. 1863, Gent (B)
gestorben 23. 02. 1944, Beacon (N.Y., USA)

Entwickelte den ersten vollsynthetischen Kunststoff Bakelite (Phenolharz, Phenoplast).

1880 Studium der Chemie in Gent.
1884 Promotion.
1887 Ernennung zum Lehrer für Chemie und Physik an der Staatl. Höheren naturwissenschaftlichen Schule in Brügge
1888 a.o. Professur für Chemie an der Universität Gent.
1889 Bleibt -nach einem Studienaufenthalt – in den USA.
Verkauft die Rechte einer Fotopapierentwicklung (Velox) an die Firma Eastman Kodak. Vom Gewinn baut er in Yonkers (USA) ein Privatlabor für elektrochemische Untersuchungen auf.
1900 Arbeiten über Elektrochemie an der Technischen Hochschule Charlottenburg (D).
1904 Umwandlung des Labors und Beginn intensiver Untersuchungen der verschiedenen Reaktionsphasen der bereits bekannten Harze aus Phenol und Formaldehyd.
1907 berühmtes „Hitze-Druck“-Patent zur Verarbeitung der Phenolharze.
1909 Öffentliche Vorstellung von Bakelite nach weiteren Patenten und gewonnenen Patenstreitigkeiten. Patente über die Pressformung einer pulverförmigen Phenoplastmischung mit Füllstoffen. In Yonkers Versuchsproduktion im halbtechnischen Maßstab mit 180 L Tagesmenge.
Nimmt Verhandlungen mit der Rütgers Aktiengesellschaft in Berlin auf, die in Erkner u. a. Phenol als Nebenprodukt der Teerdestillation gewinnt.
Die Rütgers AG erwirbt für Europa Lizenrechte auf die Bakelite-Patente und nimmt eine Versuchsproduktion von Bakelite auf.
1910 Am 25 Mai durch Rütgers AG und Baekeland Gründung der Bakelite Gesellschaft mbH in Erkner bei Berlin. Im Oktober gründet Baekeland die General Bakelite Company in Perth Amboy, N. J. USA. Beginn der großtechnischen Produktion von Bakelite.
1912 Präsident des Amerikanischen Instituts für Technische Chemie.
1917 Ehrenprofessur für Technische Chemie der Columbia Universität, New York.
1924 Präsident der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft.
bis 1939 Präsident der Bakelite Corporation, einem Zusammenschluss der General Bakelite Company mit den ehemaligen Konkurrenzunternehmen The Condensite Company of America und Redmanol Chemical Products.
1939 Zusammenschluss der Bakelite Corporation mit der Union Carbide and Carbon Corporation zur Union Carbide Corp.
1940 Verleihung der ehrwürdigen Franklin Medaille des Franklin Instituts, Philadelphia, USA.

Literatur:

[1] G. Collin, „Leo Hendrik Baekeland und das Bakelit(e)“,
http://www.chemieforum-erkner.de/projekte/forschung/bakel/collin_baekeland.htm
[2] J. H. Dubois, “Plastics”, American Technical Society Publishers, Chicago 1943, S. 23-25.
[3] B. Tilson, „The development of the british plastics industry 1855 to 1990”, Centre for Urban and Regional Studies, Birmingham, 1999, S. 27
[4] C. F. Kettering, “Biographical Memoirs of Leo Hendrik Baekeland 1863 – 1944”, National Academy of Sciences of the United states of America, Biographical Memoirs, Volume XXIV, Washington 1947.
[5] Franklin-Preis: http://www.fi.edu/tfi/exhibits/bower/about.html

Günter Lattermann (2007)